Hannover, Interschutz,

HX60 nach Limburg überführt

Nach der verheerenden Flutkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal und dem angrenzenden Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 fassten die drei Unternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV), Freytag und Meiller einen Entschluss. Sie wollten zwei hochgeländegängige HX60 4×4-Fahrgestelle zu Kippern aufbauen und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) spenden.

 

 

 

Zwischen Entschlussfassung und Übergabe der beiden Allrad-Kipper auf der Interschutz 2022 vergingen nur wenige Monate. Auf der Messe wurden die beiden baugleichen HX 60-Kipper auf den Ständen des THW und von RMMV gezeigt. In diesen Tagen wurden die Fahrzeuge den beiden Ortsverbänden Dülmen (NRW) und Limburg (HE) überführt. Die offizielle Schlüsselübergabe erfolgte am 22. Juni 2022 am Rheinmetall-Stand auf dem Freigelände der Rettungs-Weltleitmesse Interschutz 2022 in Hannover.

 

 

 

„Die Bilder aus dem Ahrtal haben uns zu tiefst bewegt“, berichtet Alexander Westermann, Vertriebsleiter von RMMV bei der Schlüsselübergabe. Zugleich habe man auch gesehen wie gut sich die militärischen HX-Fahrgestelle in Katastropheneinsätzen weltweit bewährt haben. Daher sei der Entschluss schnell gefallen zwei vorhandene HX60 für den THW-Einsatz fit zu machen. Genauso schnell fiel die Entscheidung sich an dem Projekt zu beteiligen auch bei Meiller und Freytag. „Als Rheinmetall angefragt hat die zwei HX60 aufzubauen, haben wir direkt ja gesagt“, so Heinrich Thies, Geschäftsführer von Freytag. Und auch beim THW stießen die drei Spender auf offene Ohren mit ihrer Idee. Für Dr. Christian Hermann, Vizepräsident der THW Bundesvereinigung, war es nicht nur „ein unglaubliches Angebot“ das ihm da von Rheinmetall unterbreitet wurde, sondern auch eines, „bei dem es außer Frage stand, es nicht anzunehmen“.

 

 

 

Für das Spendenprojekt wurden von RMMV zwei HX60 4×4 im Wert von alleine jeweils schon rund 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die ursprünglich für den Militäreinsatz entwickelten HX60 – Nachfahren des bekannten MAN Kat. 1 – werden durch 326 PS starke MAN-Motoren angetrieben. Ein ZF-Automatikgetriebe mit zwölf Gängen überträgt die Kraft vom Motor auf die beiden Antriebsachsen. Neben einer enormen Geländegängigkeit können die HX60 auch mit einer Watfähigkeit von bis zu 1,5 Meter aufwarten, was sie beides für den Einsatz in Katastrophengebieten prädestiniert. „Zivile Fahrzeuge sind in vielen Anwendungen hervorragend, aber ihre Grenzen beginnen dort, wo Straßen aufhören, sagt Westermann.

 

 

 

Von Freytag wurden die HX60 zunächst entmilitarisiert – also beispielsweise der für den Katastropheneinsatz nicht benötigte Tarnlichtkreis entfernt. Anschließend erhielten sie von Meiller bereitgestellte Typ 9-Dreiseitenkipper mit einem Ladevolumen von 7 Kubikmetern und Staukästen für die überschaubare Fahrzeugbeladung. Abschließend folgte eine Lackierung in Ultramarinblau sowie der Einbau einer Sondersignal- und Funkanlage. Die HX-Familie von Rheinmetall MAN Military Vehicles gehört zu den am weitest verbreiteten Nutzfahrzeugen für Militär sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Durch ihre hohe Robustheit, Beweglichkeit und Watfähigkeit von 1,5 Metern sind die Trucks bestens für die Verwendung in schwerem Gelände oder Hochwassergebieten geeignet. Eine Runddachluke ermöglicht der Besatzung eine hervorragende 360-Grad-Übersicht und bietet eine zusätzliche Ein- und Ausstiegsoption. Die HX eignen sich für vielfältige Transportaufgaben und können auch weitere vom THW genutzte Anhänger ziehen. Weltweit sind über 15.000 Exemplare im Einsatz. Die HX-LKW sind als Military-off-the-Shelf-Fahrzeugfamilie konsequent auf Robustheit, Beweglichkeit, Ergonomie und Modularität ausgelegt – ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche.

 

 

 

Bei der symbolischen Schlüsselübergabe der beiden neuen HX60-Kipper an das THW stellte Dr. Hermann fest, das nun „nahezu 60 Jahre vergangen sind, seit das THW zuletzt derart geländegängige Fahrzeuge neu in Dienst stellen konnte“ und hofft darauf das ihnen in Zukunft noch weitere folgen werden. Gemeinsam mit den THW-Landesbeauftragten für Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland Marcus Hantsche und Nicolas Hefner für Nordrhein-Westfalen übernahm er die Spendenfahrzeuge und übergab sie direkt den Ortsverbänden Dülmen und Limburg. Hefner betont, dass „die Arbeit, die mit diesen Fahrzeugen unterstützt wird, ehrenamtliche Arbeit ist“ und „dass diese Spende ein wichtiges Signal weit in die Wirtschaft hinaus ist“.

 

 

 


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